Gesundheitswesen und Innovation - Referentin FDP-Ständeratskandidatin Regine Sauter

Gesundheitswesen und Innovation
Gesundheitswesen Schweiz
Nachholbedarf bei der Digitalisierung
Was ist politisch umsetzbar
Zu Gast in den neuen Arbeitsräumlichkeiten im Valley

Referentin Regine Sauter

Vertreter der FDP-Ortsparteien bedanken sich bei Regine Sauter

Vortrag in einem neuen Coworking-Raum im Valley

Gesundheitswesen und Innovation

Das war das Thema an einem öffentlichen Anlass im Valley in Kemptthal. Über diesen immer dringender werdenden Problemkreis sprach FDP-Ständeratskandidatin Regine Sauter. Als Präsidentin des Spitalverbands H+ und dank langer politischer Erfahrung gilt die Nationalrätin als Expertin auf dem Gebiet und weiss um die Sorgen der Bevölkerung rund um das Gesundheitswesen.

Gesundheitswesen Schweiz

Im internationalen Vergleich gilt es als eines der besten, leider aber auch der teuersten. Die Kosten betrugen 1997 noch 9 % des Bruttoinlandproduktes, 2021 waren sie auf 11.8 % des BIP gestiegen. Nur in den USA ist der Anteil höher als bei uns. Wir alle ächzen unter der Prämienexplosion, doch die Prämien folgen den Kosten. Die Gründe sind vielfältig. Der technische Fortschritt führt zu höherem Investitionsbedarf für Diagnosegeräte und andere Ausrüstung. Mit der längeren Lebenserwartung unserer Gesellschaft entsteht höherer Pflegebedarf und Nachfrage an geriatrischen Leistungen.

Nachholbedarf bei der Digitalisierung

Beim Grad der Digitalisierung steht die Schweiz im Ländervergleich an 14. Stelle. Dort sieht Regine Sauter grosses Potential für Effizienzsteigerung. Ein elektronisches Patientendossier könnte zum Beispiel enthalten: aktuelle Medikationsliste / Spitalaustrittsbericht nach einer Operation / Pflegebericht der Spitex / aktualisierten Impfausweis / Hinweise auf bekannte Allergien / Röntgenbefunde etc. Auch der Einsatz der Robotik sollte näher geprüft werden. Was bei Operationen bereits teilweise geschieht, könnte auch in der REHA und in der Pflege eine gewisse Entlastung bringen.

Was ist politisch umsetzbar?

Regine Sauter findet, im Gesundheitswesen braucht es keine Planwirtschaft, sondern Wettbewerb und Innovation. Sie kritisiert das Festhalten an kleinräumigen Lösungen. Stattdessen sollte man Infrastruktur teilen, Gemeinschaftspraxen – mit Haus- und Spezialärzten – und moderne Gesundheitszentren aufbauen. Sie bemängelt die Kostendiskrepanz zwischen ambulanter und stationärer Behandlung und das kantonale Taxpunktregime TARMED. Auch auf dem Gebiet der Alterspflege sei eine neue Regulierung nötig. 

Zu Gast in den neuen Arbeitsräumlichkeiten im Valley

Für den Vortrag durften wir in die mit moderner Infrastruktur ausgerüsteten Coworking-Räume, die sogenannten «Sandbox Spaces», einladen. Es handelt sich um gediegene Arbeitsplätze verschiedener Grösse, die lang- oder kurzfristig gemietet werden können. Zu der gut besuchten Veranstaltung waren nicht nur viele Lindauer, sondern auch Vertreter der FDP Brütten, Nürensdorf und Illnau-Effretikon erschienen.

FDP Lindau